Recording

Wie wird aufgenommen?

Um die optimale Kanaltrennung zu erreichen, werden professionelle Aufnahmen meist im Overdub Verfahren durchgeführt. Live Aufnahmen sind zwar generell auch möglich, werden allerdings eher selten und nur mit absoluten Profimusikern gemacht. Denn mit Liveaufnahmen ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, ist ein sehr anspruchsvolles Unterfangen und verlangt von der Band eine mehr als perfekte Vorbereitung. Schließlich muss beim kleinsten Spielfehler nicht nur der einzelne Part mit einem Musiker, sondern jedesmal der gesamte Song von allen Musikern fehlerfrei und auf dem Punkt wiederholt werden.

Muss ich auf Klick spielen?

Da alle Musiker sowie der Engineer eine Orientierungsgrundlage brauchen, sollte immer auf Klick gespielt werden. Daher müssen vor den eigentlichen Aufnahmen Tempo und Takt der Songs sowie der Songablauf feststehen. Teilt uns dies bitte auch vorab in verständlicher Form mit.
(z.B: Song 1: BPM 188 – 4/4 Takt - 1 Takt einzählen - auf Takt 2 Einsatz – bei Takt 144 Tempowechsel auf 167 BPM – usw.)

Wie fangen wir an?

Der erste Produktionsschritt beim Overdub Verfahren ist im Normalfall das Drumrecording.
Falls der Drummer die Songs nicht frei auf Klick einspielen kann, ist vorab die Aufnahme einer „Gitarrenschmutzspur“ zur Orientierung sinnvoll. Diese kriegt der Schlagzeuger dann mit dem Klick zusammen beim Einspielen auf die Kopfhörer.
Nach den Schlagzeugaufnahmen wird von uns normalerweise ein ausführliches Drum – Editing vorgenommen, damit die darauffolgenden Aufnahmen eine saubere Basis haben und sich Spielfehler nicht durch einen Song durchschleichen können. Auch werden hier Störgeräuche und Übersprechen der Signale in den einzelnen Mikrofonsignalen weitesgehend eleminiert.

Ein genereller Tipp zum Anfang:

Wir erleben immer wieder Bands, die ins Studio kommen und Sachen aufnehmen wollen, die Sie nur mit Mühe und Not gerade so spielen können. Und genauso klingt die Aufnahme dann auch. Macht Euch bewusst, dass man im Studio und später auf CD jeden einzelnen unsauberen Ton sofort raushört! Und dann seid ehrlich zu Euch selber, geht Eure Songs durch bevor Ihr ins Studio kommt und vereinfacht Parts, die Ihr nicht 100%ig draufhabt. Die Aufnahme wird nämlich nur dann richtig gut klingen, wenn Ihr Eure Songs sauber und mühelos auf den Punkt eingespielt habt.

Auf was muss ich als Schlagzeuger achten?

Erstmal die Frage: Wie klingt das Set? Falls die Trommeln zu dumpf sind, am besten neue Felle aufziehen.
Überlegt Euch ob Eure Heads zu Eurer Stilrichtung passen. Falls Ihr nur minderwertige Becken auf Eurem Set habt, leiht Euch für die Aufnahme unbedingt bessere! Die Heads sind sehr entscheidend für den Gesamtsound!

Dasselbe gilt für die Snare, die von vornherein einen guten Grundklang haben sollte, denn eine dumpfe Snare lässt sich im Mix einfach nicht nach vorne bringen.

Ganz wichtig: Die gute Stimmung der Trommeln. Resonanzfell und Schlagfell sollten in sich gestimmt sein, die Trommeln sollten sich eindeutig in der Tonhöhe unterscheiden.
Bitte aufpassen, dass die Hi-Tom nicht die gleiche Stimmung wie der Snareboden hat, da sonst der Teppich mit schwingt.

Klicktracks: Ihr seid der Taktgeber der Band! Wenn Ihr nicht sauber auf dem Takt seid, ist es der Rest auch nicht. Also vor dem Recording unbedingt Tempo der Tracks festlegen und (evtl. auch nur mal mit dem Bassisten) darauf üben bis alles sitzt!

Was kommt nach den Schlagzeugaufnahmen?

Als nächstes wird klassischerweise der Bass eingespielt. Dabei mikrofonieren wir zum einen das vorhandene Equipment ab, nehmen aber zusätzlich noch eine DI Spur mit, um im Mix noch alle Soundoptionen offen zu haben. Auch nach dem Bassrecording wird von uns ein Editing vorgenommen, sodass Schlagzeug und Bass als Rhytmusfraktion perfekt grooven.

Hiernach werden die Gitarren aufgenommen. Bei mehreren Gitarristen würde man zuerst die Rhythmusgitarre und erst danach die Leadgitarre einspielen.
Auch hier setzen wir auf den authentischen Bandsound und nehmen das vorhandene Equipment mit mehreren Mikrofonen ab.
Zusätzlich wird wieder eine DI Spur aufgenommen, die bei verzerrten Gitarren aber eher dem genauerern Editing dient, als soundmäßig etwas beizusteuern.
Trotzdem hätte man hiermit nach der Aufnahme durch Reamping noch weitreichende Eingriffsmöglichkeiten in den Gitarrensound.

Auf was muss ich als Gitarrist/Bassist achten?

Zuallererst auf die Bundreinheit und Oktavreinheit Eurer Instrumente! Nichts ist frustrierender als nach einer harten Aufnahmesession festzustellen dass alles verstimmt klingt, weil die Gitarre nicht bundrein war!

Auch neu gekaufte Instrumente sind größtenteils nicht richtig eingestellt und müssen überprüft werden. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass der „Typ vom Gitarrenladen“ meist nicht qualifiziert genug ist, um dies zu gewährleisten. Deswegen bringt Euer Instrument vor den Aufnahmen zu einem richtigen Instrumentenbauer. Danach habt Ihr ein wirklich sauber intonierendes Instrument und es ist meist sogar günstiger als im Musikladen um die Ecke. Für Düsseldorf und Umgebung können wir z.B. den Gitarrenbaumeister Liesenfeld empfehlen, der alle unsere Instrumente zum Einstellen bekommt.

Neue Saiten vor einer Aufnahme sind Pflicht! Auch für Bassisten! Bitte drauf achten dass bei tiefen Tunings die Saitenstärke nicht zu klein ist.

Es ist auch sinnvoll, dass sich vor der Aufnahme die Gitarrenfraktion mal alleine trifft und die Songs hinsichtlich Harmonien, Anschlägen und Betonungen durchgeht. Ansonsten kann es schon mal böse Überraschungen beim Einspielen geben. Der Klassiker: „Ach das spielst Du da immer? Das hab ich im Proberaum nie gehört!“

Was passiert nach den Gitarren und Bassaufnahmen?

Üblicherweise wären danach alle anderen „produktionsfüllenden“ Instrumente wie Synthies, Pianos, Streicher, Percussion, usw. dran.

Der Vocalist hat dann am Ende die Gesamtstimmung des ausproduzierten Songs vorliegen und kann sich dadurch besser darauf entfalten.

Nach den Vocalaufnahmen können die Cleanvocals noch von uns noch im Timing editiert und getunt werden, falls nötig.

Auf was muss ich als Sänger achten?

Euer Instrument ist Eure Stimme. Also pflegt Sie vor der Aufnahme, eine Sauftour am Abend vor der Studiosession ist keine besonders gute Idee. Generell machen Alkoholische Getränke, Kaffee und schwarzer Tee die Schleimhäute zu trocken, Folge ist meist der berühmte Frosch im Hals. Besser ist Wasser, Apfelsaft und Salbeitee. Dabei ist es wichtig was ca. 1 ½ Stunden vor der Aufnahme getrunken wurde, denn dass ist während der Aufnahme der „Schmierstoff“ für Eure Stimmbänder.

Editing

Welches Editing bietet Ihr an und was wird dabei gemacht?

Wir bieten jegliches Audio Editing an, hier eine kurze Übersicht:

Drumediting:
Schlagzeugschnitt aller aufgenommenen Schlagzeugspuren gleichzeitig, Timingverbesserungen, Eliminierung von Übersprechen, Austauschen fehlerhafter Anschläge, Erstellung von exakten Mididaten.

Bassediting:
Timing und Intonationsverbesserungen, Exakter Groove mit dem Schlagzeug.

Gitarrenediting:
Anpassung von verschiedenen Takes aneinander (bei Dopplungen), Timingverbesserungen, Schnitt auf die Rhythmik von Bass und Schlagzeug (bei Rhythmusgitarren).

Vocalediting:
Anpassung von gedoppelten Takes aneinander, Timingverbesserungen, Vocaltuning
(jede Note von Hand).

Mixing

Wie sollte ich die Daten exportieren, die ich zum Mixing abgebe?

Beim Export sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass alle Spuren beim Rendern den gleichen Startpunkt (1.0.0.0) haben, da sie sonst unsynchron laufen.

Gebt uns unbedingt alle eventuellen Takt und Tempowechsel im Song exakt an.
(zum Beispiel: Song 1: 154 bpm, bei Takt 35 Wechsel auf 180 bpm usw...)

Hört alle Spuren vor dem Exportieren Solo durch! Wenn Euch erst nachdem wir gereampt haben auffällt, das irgendetwas falsch eingespielt oder nicht richtig editiert war, können wir wieder von vorne anfangen und das kostet uns viel Zeit. Und Euch dann Geld.

Es ist sinnvoll, alle Spuren als Monospuren zu exportieren. So ist eine exakte Kanaltrennung gewährleistet und die Datenmenge bleibt überschaubar. Ernsthaft. Kein Mensch braucht Monosignale als Stereospuren!
Die Datenmenge für Upload und Download verdoppelt sich mal eben und wir dürfen dann zeitaufwändig aus jeder Stereospur wieder Monospuren rechnen.

Ausnahme sind natürlich echte Stereospuren wie breite Synthieflächen mit Stereoeffekten oder ähnliches!!!

Das optimale Format für einen Mixdown ist eine unkomprimierte Wave Datei mit 24 Bit oder 32 Bit Auflösung und einer Abtastrate von 41,1 kHz. Falls ihr nur in 16 Bit aufgenommen habt, schickt es in 16 Bit.

Hochkonvertieren macht das Signal nicht besser, sondern vergrößert nur unnütz die Datenmenge!

Generell kann jedes unkomprimierte Audiomaterial gemischt werden, welches eine Auflösung von 16Bit – 32Bit und eine Samplerate von 44,1 kHz – 96 kHz hat.

Achtet bei DI Spuren darauf, dass diese bei jedem Song dieselben Lautstärken haben. Und erst recht innerhalb eines Songs, wenn es zusammenhängende Signale wie z. B. Rhytmusgitarre links / Rhythmusgitarre rechts sind.

Eine übersichtliche Spurenbenennung ist für uns wirklich hilfreich. (z.B. Rhythmusgitarre L, Rhythmusgitarre R, Snare, Kick, Main Vocals, Vocal Double, usw.)

Falls Drums als Midi programmiert werden, bitte dazu schreiben welche Midinote welches Instrument ist! Oder die einzelnen Instrumente in einzelnen Midispuren exportieren.

Wie kann ich die Daten anliefern?

Schickt uns einfach einen Downloadlink zu Euren (bitte als Archiv gepackten) Dateien. Alternativ könnt ihr uns auch die Daten auf CD / DVD oder einem USB Stick zuschicken.

Was ist mit meinem Bass und Gitarrensound?

Bei Anlieferung von DI – Direktspuren können wir durch Verwendung von Reamping und High-End-Gear den optimalen Bass und Gitarrensound für euren Song liefern.

Auch bei schon fertig abgenommenen Gitarren ist ein zusätzliches DI Signal immer von Vorteil um evtl. fehlende Klangnuancen dem Mix hinzufügen zu können.

Was ist mit dem Drumsound?

Drums die programmiert angeliefert werden, können wir mit unserem Sortiment an hochwertigen Samples (z.B. Slate Drums Platinum) zu wahrer Größe verhelfen. In Kombination mit unserem exzellenten analogen Outboardequipment wird so ein idealer Sound erreicht.

Natürlich nutzen wir diese Möglichkeiten genauso um Euer aufgenommenes Schlagzeugmaterial zu perfektionieren.

Auf was muss ich bei der Drum-Programmierung achten?

Wem die Kosten einer amtlichen Schlagzeugaufnahme abschrecken, für den ist Drum-Programmierung mittlerweile eine günstige Alternative.

Das wichtigste an programmierten Drums ist allerdings, dass Sie so programmiert sind, wie Euer Drummer die Songs im wahren Leben spielen würde! Immer wieder kriegen wir Midi-Spuren angeliefert, bei denen alle Anschläge mit Vollausschlag gesetzt sind. Ein No-Go!

Becken klingen dann komplett klinisch, Snarewirbel nach Maschinengewehr, Tomfills wie Buschtrommeln und grooven tut da auch nichts mehr! Auch die "Humanize" Funktion , die manche Drumsampler besitzen, ist meistens nur ein Random - Algorithmus und kein Ersatz für richtig programmierte Drums. Und was nützt eine teure Premium Drumsound Library mit vielen Multisamples pro Instrument , wenn man dann genau ein Sample davon benutzt?

Eigentlich gesunder Menschenverstand, denn Eurer Drummer haut ja beim spielen auch nicht immer gleichbleibend mit voller Wucht auf alles drauf. Das Beste ist natürlich, alles auf einem E-Drum Kit einzuspielen.

Aber auch hier muss man auf den Output achten und diesen richtig justieren bevor man aufnimmt!
Ansonsten kann es sein, dass man trotz E-Drum Kit wieder nur sterile Midi-Spuren mit Vollausschlag hat.

Im Netz tummeln sich jede Menge Tutorials zur realistischen Drumprogrammierung, daher hier nur mal ein paar kurze Anmerkungen:

Becken:
Becken schwingen ständig in sich selber und haben nie den gleichen Anschlag zweimal hintereinander!

Toms:
Bei Tomfills zum Beispiel haut jeder Drummer normalerweise den ersten Schlag fester, den zweiten auf der Trommel nicht so fest, den nächsten auf der nächsten Tom wieder fester, den danach wieder weniger fest.

Snare:
Die Snare sollte zwar schon recht durchgängig im Mix stehen, aber auch immer in der Anschlagsstärke variieren. Für Betonungen kann man gut Rimshots verwenden. Bei Snarewirbeln ist die linke Hand bei Rechtshändern normalerweise schwächer und andersherum, linear steigende Snarewirbel klingen daher unrealistisch.

Bassdrum:
Bei der Bassdrum ist es noch am wenigsten auffällig, aber auch hier ist es von Vorteil verschiedene Anschlagsstärken zu benutzen. Meist spielt ein Drummer die Doublebass mit dem linken Fuß ein wenig schwächer als mit dem Rechten. Auch kann man z.B. in der Strophe weniger Anschlagsstärke programmieren und nur im Chorus dann voll durchziehen.

Wichtig: Da jeder Drumsampler andere Notenwerte für Instrumente nutzt, schickt uns bitte bei der Anlieferung von Midi Drums auch eine lückenlose Belegungsliste mit!

Mastering

Welches Format sollte ein Mix haben, den ich zum Mastern abgebe?

Das Anlieferungsformat sollte unbedingt unkomprimierte Wave sein und folgende Mindestqualität haben:

Für das Endprodukt CD: - Minimum: Samplerate 44,1 KHz / Datenrate 16 Bit

Für das Endprodukt Vinyl: - Minimum: Samplerate 44,1 KHz / Datenrate 16 Bit

Für das Endprodukt DVD: - Minimum: Samplerate 48 KHz / Datenrate 16 Bit

Für das Endprodukt BluRay: - Minimum: Samplerate 48 KHz / Datenrate 24 Bit

Generell sind höhere Datenraten wie 24 Bit oder 32 Bit float besser geeignet, aber nur wenn der Song schon in dem Format abgemischt wurde. Hochkonvertieren von 16 Bit auf 24 Bit oder 32 Bit bringt qualitativ nichts.

Wie bekomme ich meinen gemasterten Song?

Nach dem Mastern stellen wir Euch den fertigen Song wieder als Wave zur Verfügung und erstellen auf Wunsch auch hochwertige Mp3 Files.

Ich möchte aber eine EP oder ein komplettes Album mastern lassen.

Bei einer EP oder einem Album übernehmen wir selbstverständlich die Imageerstellung für das Presswerk direkt mit.

Dafür benötigen wir von Euch allerdings folgende Informationen:
- Bandname
- Albumtitel
- Songtitel
- Songfolge
- UPC/EAN Code

Bei Verwendung von CD Text zudem optional für jeden Song:
- Komponist
- Songwriter
- Arrangeur

In welchem Format bekomme ich meine Scheibe?

Generell könnt Ihr die Songs natürlich einzeln als Wave und Mp3 Format erhalten. Für Presswerke liefern wir jedoch normalerweise ein unveränderliches Endformat um Fehler zu vermeiden.
Die Standard Endformate sind:

- CD: DDP Image

- Vinyl: Eine Wave Datei inklusive den Songs und Pausen für die A-Seite und eine Wave Datei inklusive Songs und Pausen für die B-Seite.

Wie komme ich an meine fertige EP oder mein Album?

Bei einer EP oder einem Album legen wir das fertige professionelle Endformat für das Presswerk auf unserem Server passwortgeschützt ab. Ihr braucht dem Presswerk Eurer Wahl dann nur noch den Link und das Passwort senden. Nicht jedes Presswerk nutzt professionelle Industriestandards.
Fragt daher besser das Presswerk Eures Vertrauens nach dem gewünschten Anlieferungsformat und teilt uns dies mit.